Gebäude der ehemaligen Fischfabrik

Sehr geehrte Besucher, herzlich Willkommen in Kovářská (Schmiedeberg) und am Sitz des Vereins DoKrajin, in den Räumlichkeiten eines Filmstudios und im Klub Erzgebirgswanderer. Als ich im März 2021 dieses Gebäude kaufte, ahnte ich nicht, womit ich beschenkt werden würde. Erst später stellte sich heraus, wie wichtig dieser Bau für Kovářská und das Erzgebirge war. Die starke Geschichte seines ersten Eigentümers hat mich verblüfft und angestachelt, die Rekonstruktion anzugehen und nach einer neuen Bedeutung dieses Gebäudes zu suchen. Das Haus und ich verflossen zu einem Ganzen. Es entstand der Pilger. Der Erzgebirgischer Pilger.

Gebäude der Fischfabrik

Dokument der Schule

Im Jahr 2023 wurde die Geschichte der Fischfabrik von Kall von den Schülern der Kovářská-Grundschule wunderbar aufgearbeitet. Sie nutzten die Möglichkeiten des Greenscreen-Studios, der Film- und Tontechnik und zeigten ihr unbestreitbares Talent.

Sie befinden sich in einem Gebäude, das in den 70-er Jahren des 19. Jahrhunderts von Anton Kalla in Auftrag gegeben wurde. Gerade hier nahm er seine unternehmerische Tätigkeit auf, in deren Rahmen er Nordseefische importierte und diese in Kovářská würzte und konservierte. Dadurch gab er Hunderten Menschen aus Kovářská und Umgebung Arbeit, seine Konserven verkaufte er in der ganzen Welt. In dem Gebäude, in dem der Erzgebirgswanderer seinen Sitz hat, befand sich die Fischmarinieranlage. Werfen Sie auch einen Blick auf die hiesigen schönen Gewölbe und die massiven Decken, die der riesigen Belastung durch die Fischfässer, die damals im ersten Stock gelagert wurden, standhalten.

Die Fabrik verfügte über ein eigenes Wasserkraftwerk, eine lithografische Werkstatt, eine Schreinerei, eine Schmiede, eine Lackiererei, ein Sägewerk und eine Produktion von Holzverpackungen, Fässern und Kisten. Vor dem Ersten Weltkrieg beschäftigte das Unternehmen 600 Mitarbeiter. Fisch und Meeresfrüchte wurden per Bahn aus Hamburg angeliefert, meist über den Grenzübergang Weippert. In Kovářská wurden sie dann auf unterschiedlichste Weise verarbeitet. In Gelees und Marinaden, in Fischsalaten oder als Räucher- und Röstmittel. Die Fabrik verfügte über 32 Räucherkammern, Lager für rohe Zwiebeln und eingelegtes Gemüse sowie eine eigene Essigfabrik, von der monatlich über 20.000 Liter verbraucht wurden. Die verarbeiteten Delikatessen wurden meist in Dosen versandt, die in der Fabrik hergestellt wurden.

Die Abfälle, die für die Herstellung von Dosen zu klein waren, wurden entweder zur Herstellung kleinerer Dosen für andere Hersteller oder zum Pressen von Hüllen für Stempelkissen, Löffel für Speiseeis, Keksständer zur Befestigung von Paraffinkerzen an Weihnachtsbäumen, Kinderformen, Kronkorken für Bierflaschen, abbrechbare Aluminiumkappen usw. verwendet. Auch kleinere Blechreste wurden zum Schneiden und Rollen von Haken zum Aufhängen von Weihnachtsschmuck verwendet. 

Fischabfälle wurden auf die gleiche rationelle, durchdachte und wirtschaftliche Weise behandelt. Das Wasser, das zum Reinigen und Waschen der entgräteten Fische verwendet wurde, wurde in speziellen Behältern aufgefangen. In diesen Behältern wurde das Fett aufgefangen und an die Seifenfabrik Schicht in Ústí nad Labem verkauft, während die übrigen Abwässer als Dünger für die Felder verwendet wurden. Die Fischgräten wurden getrocknet und zu Fischmehl gemahlen. Im Jahr 19221 sank die Zahl der Beschäftigten infolge der ersten Nachkriegskrise auf 200. Im selben Jahr eröffnete das Unternehmen eine Auslandsniederlassung in Temesvár, Rumänien. Sie hatte auch eine Zweigstelle in Bohumín. 

Nach Mai 1945 wurde das Werk, das damals etwa 240 Mitarbeiter beschäftigte, unter staatliche Verwaltung gestellt. 1950 wurde es verstaatlicht und als Werk Nr. 14 in das Unternehmen Rybena eingegliedert. Es war der größte Betrieb innerhalb dieses Unternehmens, aber nicht mehr lange – im Januar 1952 wurde es geschlossen. Seit 1958 befindet sich in einem Teil des Werks ein Zweigwerk von Elektro přístroj Praha Modřany. Der Erfolg von Antonín Kalla inspirierte E. Leinert, ebenfalls aus Kovářská, im ersten Jahrzehnt des 20. Er spezialisierte sich auf die Konservierung von Sardinen, Sardellenpaste und Kaviar. Sie scheint auch erfolgreich gewesen zu sein – 1938 beschäftigte sie über 100 Mitarbeiter. Seine Produktion wurde nach 1945 nicht wieder aufgenommen.

Aus dem Buch "Anthon Kalla"

Im Dezember 1917 konnte das Geschäftshaus fl. Kalla, Erste Erzgebirgische Fischkonserven-Großindustrie, Schmiedeberg-Böhmen, auf seinen 40jährigen Bestand zurückblicken. Leider war es dem Gründer desselben, Herrn ftnton Kalla, nicht gegönnt, diesen Zeitpunkt mit zu erleben; der Tod hat ihn bereits am 13. November 1912 seiner rastlosen Tätigkeit entzogen.

Der ungeahnte Aufschwung des Unternehmens im Vereine mit der segensvollen Einwirkung auf die Volksernährung und die Schaffung eines neuen Erwerbszweiges für das Erzgebirge, hervorgerufen durch die unermüdliche Arbeit und den richtigen Weitblick des Gründers haben bei Freunden und Bekannten des Hauses, aber auch in Kundenkreisen zu wiederholten Malen den Wunsch laut werden lassen, sein Lebenswerk und seine reiche Arbeitsfülle schriftlich niederzulegen, welcher Anregung hiermit seine Nachkommen, weiter schreitend auf gewiesener Bahn, anläßlich des 40jährigen Bestandes in dankbarer Erinnerung an den Unvergeßlichen durch vorliegende Gedenkschrift gern nachgekommen sind.

Wohl zu keiner anderen Zeit hat man den Wert eines wirklichen Volksnahrungsmittels, wie es in erster Linie die Heringe, Seefische und Fischkonserven darstellen, besser erkannt, als in den Jahren des großen Völkerringens, und wenn auch deren Erzeugung namentlich vor dem Kriege und selbst während desselben gewaltige Dimensionen angenommen hat, so ist es immerhin zu beklagen, daß die Förderung dieser Industrie nicht noch größere Unterstützung erfuhr, als es tatsächlich der Fall war, denn heute leisten die Fischkonserven unschätzbare Dienste in der Ernährungsfrage, im Felde und im Hinterlande, bei Heer und Zivilbevölkerung. Die Mannigfaltigkeit der Zubereitung, die Dauerhaftigkeit und der gegenüber anderen Nahrungsmitteln dennoch geringere Kostenpreis und nicht in letzter Linie der erkannte große Nährwert, der den Fischkonserven innewohnt, haben dieselben zu einem der begehrtesten Lebensmittel gemacht, wenn deren Zubereitung eine fachmännische und einwandfreie ist.

Im In- und Ruslande als die leistungsfähigste, auf der Höhe der Zeit stehende Unternehmung dieser Hrt gilt die A. Kallas Erste Erzgebirgische Fischkonserven-Großindustrie in Schmiedeberg, in deren Fabriken die Herstellung der Fischkonserven im weitgehendsten Ausmaße und Umfange betrieben wird.

Aus Anlaß des 40jährigen Bestandes dieses Geschäftshauses — die Fischkonserven-Industrie desselben ist bedeutend jünger — gibt die Firma eine kleine Schrift über den Werdegang des Unternehmens heraus und will damit in erster Linie dem leider schon im Jahre 1912 verstorbenen Gründer, Herrn Anton Kalla, k. u. k. Hof-lieferanten., einen schlichten Gedenkstein erstellen. Seine Person, sein geniales Werk und die rastlose Tätigkeit verdienen dies nicht nur im vollen Maße, sondern es erheischt dies auch die Dankbarkeit seiner Angehörigen und der Marktgemeinde Schmiedeberg, für welchen Ort er einen neuen Erwerbszweig für die Bevölkerung schuf;

überdies gilt und ist er auch mit Fug und Recht der Bahnbrecher und Einführer der Fischkonserven-Industrie in Österreich, den aber auch das Husland, wo infolge der Lage am Meere diese Industrie bereits heimisch gewesen ist und woselbst er sie kennen lernte, als einen ihrer größten Förderer und Entwickler schätzt und ehrt, in ihm und seinem Werke den mustergültigen Fachmann sieht.

Gewiß wird der Leser dieses Werkchens, gehöre er nun selbst der Geschäftswelt an, oder stehe er abseits dieser, als Erkenner der Wichtigkeit der Fischkonserven, mit Interesse der Entwicklung eines Clnternehmens folgen, dessen Gründer mit den bescheidensten Mitteln begonnen, dessen Geist, das Richtige erfassend, weit der Zeit vorauseilte, dessen Rrbeitsunermüdlichkeit und Ausdauer anstaunen, und das, was ihm durch treue Mitarbeit gelungen.

Aber auch bei allen denen, die ihn kannten, und das war bei der durch die weitgehendsten Verbindungen und seine zahlreichen Reisen gewiß ein außergewöhnlicher Bekanntenkreis, wird er wieder im Geiste aufleben, werden sein Weitblick und seine seltenen Fähigkeiten, sowie seine vorzüglichen Charaktereigenschaften als Mensch und Geschäftsmann, als

Freund und Berater, als Förderer alles Guten und Edlen wieder Leben gewinnen und ihm ein ehrendes Angedenken sichern, heute und immerdar. Gewiß aber ist, daß keiner seiner Mitbürger das Werk ahnte, das sein geistiges Auge schon vom Anfänge an sah, dem er zustrebte und das er auch erreichte — als Genugtuung für seine rastlose Arbeit, als Lohn für sein unsägliches, wohl nur von dem engsten Kreise seiner Angehörigen und der Mitwelt gekanntes Mühen und Walten.

Daß bei Schaffung des Industrieunternehmens der Gründer auch die Schaffung eines neuen Lebensunterhaltes für den Marktflecken Schmiedeberg und damit für das Erzgebirge im Auge hatte, ist bei seinen Charaktereigenschaften umso mehr gewiß, als sein Wohltätigkeitssinn gegenüber der dortselbst herrschenden Bedürftigkeit sich schon zu einer Zeit, wenn auch zumeist still und ungesehen, betätigte, als er selbst noch nicht mit Reichtümern gesegnet war, und gar manche erwiesene Wohltat lebt heute im Munde weiter nach seinem Tode.

Herr Anton Kalla war im Jahre 1848 in Selc bei Prag geboren, besuchte in Prag die deutsche Volks- und Realschule und trat mit seinem 16. Lebensjahre in ein Bankgeschäft ein. Das Kriegsjahr 1866 sah ihn, erst 17jährig, als Freiwilligen in Militärdiensten, und er machte den Feldzug in diesem Jahre bei Königgrätz und Jicin mit. Schwerverwundet geriet er hierbei in Gefangenschaft, welche er bis zum Friedensschluß in Magdeburg verbrachte. Nach Rückkehr und vollständiger Genesung verblieb er weiterhin als Kavallerie-Wachtmeister beim Militär und kam nach lOjähriger Dienstzeit als Beamtenaspirant zur Westbahn und infolge schlechter Gehaltsverhältnisse von dort zur Finanzwache. Als Leiter der Finanzwachabteilung in Böhm. Hammer bei Schmiedeberg lernte er seine Frau, die Tochter des Besitzers der noch derzeit bestehenden Mahlmühle und Brettsäge Laux-mühle — Frl. Emilie Schmied! kennen, heiratete und
gründete im Jahre 1877 in Schmiedeberg ein kleines, unbedeutendes Kaufmannsgeschäft. Von Jahr zu Jahr vergrößerte er dasselbe, so daß er bereits nach Sjährigem Bestände ein ziemliches Exportgeschäft in Lebensmitteln, und zwar Eier, Butter, Käse, Wild, Geflügel und Selchwaren, führte. Ruf seinen vielen Reisen hierbei lernte er auch in Deutschland die Fischkonserven und Räucherfische kennen, welche er nun in kleinen Mengen bezog und nach und nach in Österreich-Üngarn zum Verkaufe brachte. Das Geschäft entwickelte sich immer mehr und mehr, so daß er bald in der Lage war, ganze Waggon-ladungen Fische und Fischkonserven zu beziehen und zu verschicken. Der enorm hohe Zoll und die sonstigen Schwierigkeiten, die sich hierbei ergaben, bestärkten ihn in dem festen Entschluß, diese Ware selbst in Schmiedeberg zu erzeugen und sich mit aller ihm innewohnenden Energie auf dessen Verwirklichung zu werfen.

Im Jahre 1888 begann er mit dem ersten Versuche, Fischkonserven herzustellen, und in dieses Jahr fällt also die eigentliche Gründung seiner heute weltberühmten Fischkonserven-Großindustrie. Keine Fabriksanlage, nein, nur durch die unermüdliche Mitarbeit seiner Frau und einiger Hilfskräfte gelangen die ersten Versuche auf das beste. Kalla konnte sich aus seinen bescheidenen Mitteln ein eigenes Haus erbauen und errichtete in demselben außer dem Detailgeschäfte ein Sommertouristen-Hotel; im Winter erzeugte er Fischkonserven. Die Fischräucherei wurde erst später errichtet. Die Erzeugung von Fischkonserven wuchs nun derart, daß er den Hotelbetrieb aufgeben mußte, um sich ganz deren Herstellung zu widmen. Im Jahre 1900 schritt er an die Erbauung einer kleinen Fabrik samt Räucherei auf den Grundstücken hinter seinem Geschäfte in der Mitte des Ortes, nachdem er die Objekte links und rechts käuflich an sich gebracht hatte.

Manchen Kampf hatte die im kleinfabriksmäßigen Betriebe gipfelnde Verwirklichung seiner Idee ihm vonseiten der Gemeinde, als auch der Bezirkshauptmannschaft Kaaden gebracht, ehe ihm die Bewilligung zur Errichtung des Unternehmens erteilt wurde. Rlle die verschiedensten Bedenken wurden erhoben, wie man ja auch die verschiedensten Neuerungen, die die Neuzeit gebracht, an vielen Orten anfeindete und zurückwies. Scheint es doch heute unglaublich, daß Städte die Berührung des eisernen Schienenstranges ängstlich abwiesen, weil damit zu viel fremdes Volk kommen könnte, und die so wirklich heute zum großen Bedauern der Nachkommenschaft den Anschluß versäumt und so, von der alles fördernden Verbindung mit der Rußenweit abgeschnitten, mittelalterliche Zustände sich bewahrt haben, während an den Verkehrswegen liegende kleinere Orte dieselben vielfach überflügelt haben.

Rber Kalla gelang es, alle diese Hindernisse zu beseitigen, und mit Feuereifer ging er nun auch ans Werk; und dies gedieh und wuchs, bis es endlich im Jahre 1910 zu dem großen Fabriksunternehmen, das sich unterhalb des Bahnhofes Schmiedeberg auf den Gründen der ehemaligen „Oberen Mühle“ ausbreitet, emporstieg und als größtes Unternehmen dieser Industrie sowohl in Österreich-Ungarn als auch in Deutschland galt und gilt.

Aus den kleinsten Versuchen war in einer kurzen Reihe von Jahren das große Fabriksunternehmen emporgewachsen, aus dem Versucher in der Erzeugung der Fischkonserven der tonangebende Faktor auf dem Gebiete der Fischindustrie geworden, der alle Zweige der Zubereitung in neue Bahnen lenkte und immer neue Erzeugnisse schuf, die selbst dem Gaumen des verwöhntesten Feinschmeckers Bewunderung abrangen, und berechtigte Anerkennung bei dem Fachmann auslösten, aber auch bei allen Ausstellungen die allerdings wohlverdienten Zuerkennungen erster Preise ernteten.

Nicht nur die Fachpresse, sondern auch die gelesensten Blätter des In- und Auslandes würdigten und würdigen voll und ganz die Vortrefflichkeit der A. Kalla’schen Erzeugnisse und spenden Lob in Hülle und Fülle nicht nur dem Betrieb des Unternehmens, sondern auch dem überzeugenden Eindruck seiner Größe und dieselben werden überall, was Qualität wie Verpackung anbetrifft, als noch von keiner Konkurrenzfirma übertroffen geschildert, ob es nun geräucherte, gebratene, gesülzte oder marinierte Waren sind.

Kalla’s Fischkonserven wurden auf nachstehenden Ausstellungen prämiiert:

1898: II. Internationale Kochkunst-Ausstellung Wien: Goldene Medaille.

1900: Landwirtschaftliche Ausstellung Prag: Ehrendiplom zur goldenen Medaille.

1900: Frauengewerbe-Ausstellung Wien: Ehrendiplom zur goldenen Medaille.

1908: Jubiläums-Ausstellung Prag: Ehrendiplom zur goldenen Medaille.

1908: Internationale Ausstellung für Ernährung, Hauswirtschaftswesen und KochkunstTemesvâr: Ehrendiplom zur goldenen Medaille.

1908: Internationale Jubiläums-Ausstellung für Kochkunst, Ernährung und Getränke usw. Lemberg: Diplom zum Ehrenkreuz und goldene Medaille.

1909: Allgemeine Ausstellung für Kochkunst und Lebensmittel usw. Mährisch-Ostrau: Ehrendiplom zum großen Preis und silberne Medaille als Ehrenpreis des k. k. Ministeriums für öffentliche Arbeiten.

1910: Gewerbe-Ausstellung Paris: Goldene Medaille.

1912: Internationale Jubiläums-Kochkunst-Ausstellung Wien I (Mitglied der Jury).

Die „Urania“ schrieb hierzu unter anderem:

„Unter den Ausstellungsobjekten, die von Ihrer kaiserl. Hoheit der durchlauchtigsten Frau Erzherzogin Maria Josepha gelegentlich ihres Rundganges bei der Eröffnung durch belobende Anerkennung ausgezeichnet wurden, befand sich auch das des k. u. k. Hoflieferanten Anton Kalla, Schmiedeberg in Böhmen, Erste Erzgebirgische Fischkonservenfabriken, Essigfabrik und Blech- und Holzemballagenfabrik etc. Herr Kalla erlaubte sich, Ihrer k. u. k. Hoheit gegenüber zu bemerken, daß ihr Sohn, der durchlauchtigste Herr Erzherzog Karl Franz Josef, der Protektor der „Urania“, gelegentlich der Eröffnung der permanenten Ausstellung des Erzgebirges am Keilberge als Protektor seine Arbeiten einer belobenden An-erkennung würdigte, was das besondere Interesse der hohen Frau erweckte.

Die Fabriksanlagen der Firma Kalla legen aufs Neue Zeugenschaft dafür ab, wie sehr es die moderne Industrie vermag, durch Zusammenfassung der Arbeitskräfte und Ausnutzung des technischen Fortschrittes neue Erwerbszweige ins Leben zu rufen und Werte zu schaffen, die früher unbenützt verloren gingen, zum Wohle der Allgemeinheit und nicht zuletzt auch der Konsumenten, die durch die genaue Kontrolle und Sorgfalt, mit der hier die Erzeugung erfolgen kann, in den Besitz wirklich verläßlicher, hygienisch einwandfreier Approvisionierungsmaterialien gelangen.“

1913: Deutschböhmische Landesschau Komotau. Goldene Handelskammer-Medaille.

Hierzu das Prager Tagblatt: „Ein ebenso merkwürdiger, wie wichtiger Zweig der Nahrungsmittelindustrie! Seine Bedeutung ist von kleinen Anfängen geradezu sprunghaft angewachsen und hat sozusagen plötzlich einen enormen Umfang angenommen, weil man in den Fischkonserven ein Volksnahrungsmittel von eminenter Nährkraft erkannt hat, dem überdies der Vorteil eines außerordentlich billigen Preises eignet. Fischkonserven, geräucherte, marinierte, gesülzte und gebratene Fische wurden früher zumeist aus dem Auslande bezogen. Erst in dem letzten Dezennium hat sich auch die heimische Industrie dieses Gebietes bemächtigt und begonnen, unsere Monarchie in dieser Hinsicht von dem Auslande zu emanzipieren.

Eine der größten Unternehmungen dieser Art sind die Ersten Erzgebirgischen Fischkonserven-Fabriken, Fischbratereien, -Räuchereien und -Sülzereien des k. u. k. Hoflieferanten A. Kalla in Schmiedeberg in Böhmen, deren Besitzer und Gründer die Bedeutung dieser Industrie schon zu einer Zeit erkannt hat, in der sie im Auslande wohl schon in Blüte stand, bei uns aber noch in den Kinderschuhen steckte. Schnell aber hat das Unternehmen Kalla alle gleichartigen Einrichtungen des Auslandes in ihrer Entwicklung weit hinter sich gelassen, und die Schmiedeberger Fischkonserven-Fabriken sind heute die größten und die leistungsfähigsten, die es gibt. Bei der Erzeugung der Kalla’schen Fischkonserven spricht die wichtige Tatsache mit, daß die Verarbeitung in vollkommen einwandfreier, hygienischer Weise erfolgt, ohne jeden Zusatz chemischer Präparate. Da überdies die Verpackung und Versendung in appetitlichen und ihrer Form nach originellen Gefäßen aus Blech, Glas und Holz erfolgt, also auch hier alle hygienisch erforderlichen Bedingungen und zugleich die der Ästhetik gewahrt sind, wird der Aufschwung des Kallaschen Unternehmens nicht weiter verwunderlich sein.

Die Exposition der Fischkonserven-Fabriken in Schmiedeberg auf der Komotauer Landesschau gestattet einen klaren Einblick in den Betrieb des Unternehmens und gibt auch einen überzeugenden Eindruck von seiner Größe. Die hübschen Dosen, Fäßchen und Gläser, die apart angeordnet sind, bieten schon einen angenehmen Anblick und sind schon durch ihr geschmackvolles Äußere, das einen ebenso geschmackvollen Inhalt ahnen läßt, für den Rppetit anregend.

Rus der Exposition ersieht man die Beliebtheit der Fabrikate, auch aus den vielen und hohen Auszeichnungen, die sie sich auf allen Ausstellungen errungen haben, und es besteht wohl kein Zweifel, daß auch die Komotauer Landesschau die Erkenntnis von der Bedeutung dieses Volksnahrungsmittels und den Ruf der Kallaschen Fabriken in Schmiedeberg in immer weitere Kreise tragen wird/’

1913: Adria-Ausstellung Wien: Silberne Medaille.

1914: Ausstellung Haus und Herd, Salzburg: Goldene Medaille,

1914: Internationale Gewerbe- u. Industrie-Ausstellung London: Goldene Medaille.

1914: Ausgestellt: „Musterlager” Karlsbad.

1917: Ausgestellt: Kriegsausstellung Wien.

Am 11. Jänner 1911 wurde Herrn Anton Kalla der Titel eines k. u. k. Hoflieferanten verliehen.

Am 15. Feber 1912 wurde das Unternehmen von dem gew. Oberst-Landmarschall von Böhmen, Sr. Durchlaucht Prinzen Ferdinand Lobkowitz besichtigt, der sich in der denkbar lobendsten Weise über das Gesehene aussprach.

Eine Besichtigung der Werke bietet aber auch des Interessanten und Sehenswerten in solch ’reicher Fülle und Abwechslung nicht nur auf dem Gebiete der Fischzubereitung selbst, sondern auch die maschinellen Anlagen und deren praktische Ausnützung sowie die Nebenerzeugnisse sind es, die Auge und Geist des Besuchers fesseln.

Ist es auf der einen Seite die vielseitige Konservierung und die dadurch bedingte Mannigfaltigkeit der Zutaten, so ist es auf der anderen Seite die unglaubliche Menge, die da täglich von den verschiedensten Sorten von Fischen verarbeitet wird, ist es die ungeahnte Menge, die in der verschiedensten Verpackung mit Post und Eisenbahn die Reise nach ihren Bestimmungsorten in aller Herren Länder antritt, ist es einesteils die Fabriksanlage selbst, die aus 12 großen Fabriken und vielen Nebengebäuden besteht, so ist es andernteils die große Anzahl von Arbeitskräften, die aus 600 bis 800 Personen besteht, denen überdies auf allen Zweigen ihrer Verrichtungen die denkbar sinnreichsten Maschinen zur Seite stehen und sie eines Großteils der zu leistenden Arbeit überheben, sie vorbereiten oder beenden.

Saal reiht sich an Saal, in den verschiedenen Stockwerken Anlage an Anlage; überall regste Tätigkeit, allüberall das Singen der Maschinen, als stolzes Loblied des technischen Fortschrittes. Dazwischen ungeheure Mengen frischer Ware, die der Verarbeitung in kürzester Zeit harren; dort lange Reihen von Räucheröfen, aus denen die fertigen Fische goldfarben glänzend kommen; dort die Anrichtesäle, da wieder Riesen-Vorratskammern, die verschiedene Gemüse für die Marinierereien und Sülzereien beherbergen, und wieder die großen Vorrichteräume, in welchen die Fische nach ihrer Zubereitungsbestimmung behandelt werden. Und trotzdem der größte Teil der fertigen Ware sofort zum Versand gelangt, dennoch fabelhafte Vorräte, die sich übrigens aber auch immer nur Tage halten können, denn der Aufträge sind zu viele. Bei den Aufträgen angelangt, kommen wir eben an den großen Sälen vorüber, die die Kontore des Clnter-nehmens enthalten mit jenem Riesenapparat, der notwendig ist, alle die schriftlichen Arbeiten zu bewältigen, die mit dem Einlangen der Aufträge beginnen, aber immer noch nicht mit der Kassabuchung enden. Welch ’unermeßliche Flut von schriftlichen Arbeiten, sei es mit der Feder, sei es mit den Schreibmaschinen, erheischt ein solcher Betrieb nicht nach allen Seiten und Richtungen; nicht nur in der Verschiedenartigkeit des Inhaltes und Betreffes, sondern auch der Sprachen, eine ungeahnte Vielseitigkeit, wie sie eben nur ein Unternehmen, das seine Waren für den Weltmarkt erzeugt, aufweisen kann. Aber nicht die düsteren Räume sind es, die man sich gewöhnlich unter den mit Aktenstaub und -geruch erfüllten Schreibstuben vorstellt, sondern hohe, luftige Räume, in die das helle Tageslicht reichlich fluten kann, die mit der zweckdienlichsten elektrischen Lampenbeleuchtung für die Außertageszeiten versehen sind. Hier herrscht die Ruhe, die dem Fabriksbetriebe fremd ist, der aber die Arbeit des Geistes bedarf. In unmittelbarer Nähe dieser Schreibsäle befindet sich das wohnlich ausgestattete Privatkontor und Empfangszimmer des Chefs. Man glaube aber ja nicht, daß sich dort der Ort der Muse befindet, denn in den Kallaschen Betrieben gilt der Grundsatz, daß der Herr des Geschäftes von allem wissen muß, der nicht nur mit dem Geschäfte in wirklicher Fühlung steht, sondern der es tatsächlich leitet. Und das fühlen am besten die Kundschaften, nicht nur in der schnellsten Erledigung ihrer und auch der kleinsten Aufträge, sondern auch in der Qualität aller Erzeugnisse, deren peinlichste Zubereitung in dem allerorten bekannt gewordenen Feingeschmack und in bester Haltbarkeit zum Ausdrucke kommt.

Aber auch die Frau des Gründers, Frau Emilie Kalla, die bei den ersten Versuchen mitgewirkt, sie stand in all den Jahren unermüdlich im Betriebe, selbst mit Hand anlegend von früh bis spät, und es ist die erreichte Güte der Erzeugnisse gerade ihr mit als Hauptverdienst zuzusprechen. Weite Reisen in Gemeinschaft mit Herrn Kalla ließen sie überhaupt volle Einsicht gewinnen in die Fischindustrie und deren Zweige und Einzelheiten, so daß sie in derselben nicht nur vollkommen eingeweiht war, sondern auch, mit dem Kochkunsttalent der Frau ausgestattet, auf jene Neuerungen in der Branche verfiel, die die Kallaschen Fischkonserven in jedem Haushalte und auch auf der besten Tafel beliebt, ja unentbehrlich machen. Auch sie kann heute mit Stolz und innerer Befriedigung auf die herrlichen Erfolge zäher Arbeit zurückblicken mit dem berechtigten Bewußtsein, ein Großes mit zum Gelingen des Werkes beigetragen zu haben, ein Bewußtsein, das wohl nur wenige der Frauen aus derartig großen Unternehmen aufzubringen imstande sein werden.

Zur Verarbeitung gelangen in dem Kallaschen Unternehmen jährlich an 1000 Waggons der verschiedenen Fischsorten, und zwar hauptsächlich Heringe aller Art der Nord- und Ostsee, Seefische aus allen Meeren, Flußfische, wie Aale, Lachse, Karpfen und Forellen und noch viele andere. Die Fabriken erzeugen daraus allerhand.

Das Jahr 1916 brachte dem Hause Kalla einen schweren Schicksalsschlag, als am 9. Juli d. J. der Sohn und einstige Stolz des Vaters, Herr Dr. Anton Kalla, k. k. Professor an der k. k. Staatsrealschule in Wien und k. u. k. Oberleutnant i. d. R. im Garnisonspital in Graz in treuer Ausübung im Dienste fürs Vaterland starb.

Mit glänzenden Fähigkeiten und Talenten ausgestattet, promovierte er als einer der ersten zum Doktor der Philosophie, wurde er als einer der ersten zum Reserveoffizier befördert. Sein Leichenbegängnis, das nach stattgefundener Überführung von Graz in Schmiedeberg stattfand, gestaltete sich für ihn und seine trauernden Angehörigen zu einer großen Trauerkundgebung. Jung verheiratet mit Frl. Grete Gröger aus Freiwaldau-Gräfenberg wurde ihm erst nach seinem Tode ein Töchterchen geboren.

Sein Amtskollege, Herr Dr. Leo Reidel, widmete ihm einen ehrenden Nachruf, der hier an dieser Stelle einen würdigen Platz finden soll:

…1883 zu Schmiedeberg in Böhmen geboren, wuchs Anton Kalla im Erzgebirge auf, an dem er zeitlebens mit inniger Liebe hing und dessen Mundart er nie verleugnete. Nach dem Gymnasium in Kaaden studierte er germanische Sprachwissenschaft in Prag und Oxford; weite Reisen galten der Fortsetzung seiner Studien sowie den Galerien von München, Düsseldorf, Paris, London, Rom und anderen kunstreichen Städten.

Nur sechs Jahre konnte er als Lehrer wirken, 1908 an der deutschen Handelsakademie in Prag, 1909 bis 1914 an unserer Anstalt. Von ausgeprägter Eigenart,

einer ungewöhnlichen Liebe zur Kunst, ein feuriger Geist voll Tatkraft, begeistert für Volk und Vaterland, machte Dr. Kalla einen unauslöschlichen Eindruck auf die Jugend; er war ihr ein strenger Lehrer, der zu gewissenhafter Pflichterfüllung und sorgsamer Arbeit erzog, aber auch ein selbst jugendlich empfindender Freund, der Spiel und Scherz nicht verschmähte. Die fremde Sprache, die er lehrte, brachte er den Schülern durch anschauliche Schilderung des Landes und durch fröhlichen Chorgesang nahe; über allem aber stand ihm die Pflege deutscher Sprache und Dichtung, in deren Verständnis er mit seltenem Feingefühl einzuführen wußte.

Er regte die Schüler an, die Galerien Wiens fleißig zu besuchen, ihre Beobachtungen darüber in den „Kunsthistorischen Übungen“ den Kameraden vorzutragen und sich auch in das Verständnis der bildenden Kunst einzuarbeiten. Die alljährlichen Musikabende der Gesangschüler erweiterte Dr. Kalla durch die Aufführung kleiner Schauspiele, die oft von ihm selbst verfaßt waren. Noch zu den vorjährigen Abenden sandte er uns das kleine Spiel: „Vaters Geburtstag.“ Das innig fromme „In Sturmes Not“, 1914 bei unseren Vortragsabenden aufgeführt, haben wir aus Anlaß der Totenfeier wiederholt und im Anschluß daran sein letztes Werk, das Freilustspiel „Im Klassenverruf“ gebracht, das er zwei Monate vor seinem Tode für seine Schüler dichtete und das ihm seine Klasse hätte im vergangenen Sommer auf einer Waldwiese des Semmerings vorführen sollen.

Diese Stücke, durchaus ausgezeichnete Beiträge zum Spielplan der Schulbühne, werden an künstlerischem Werte von einer Reihe anderer Dichtungen Kallas übertroffen, in denen er nicht mit den schwachen Kräften ungeschulter Schauspieler rechnen mußte. Hierher gehören die Volksstücke „Herr vergib!“, „Der Dorfgeächtete“ und das Singspiel „Die Nürnberger Madonna“. Neben die dramatische Dichtung treten noch Erzählungen – Sandpeter-seffl,dieGlocken-geister von St. Michael, Märchen – und zahlreiche Lieder -zwei Sammlungen: „Im Jahre des Heils 1914“, „ftus schwerer Zeit“; – aber selbst in diesen Dichtungen dürf Heringslager in Gothenburg, Schweden.

Die Heringe werden vor Versand nochmals besichtigt und mit Salzlake nachgefüllt. Te sich seine Begabung noch nicht völlig entfaltet zeigen; Beobachtungen Nahestehender über seine erstaunliche Raschheit im Entwurf — das Gedicht: „28. Juni 1914“ ist über Nacht entstanden — wie über sein unermüdliches Feilen der Form lassen ahnen, daß hier die Entwicklung eines ernsten Künstlers in ihren Anfängen abgebrochen wurde.

In der Totenklage auf den ermordeten Erzherzog rief er voraussehend: „An den Feind! Mein Österreich“. Kaum einen Monat später eilte er auf diesen Ruf aus England zu seinem Bataillon; daß er wegen seiner schon damals erschütterten Gesundheit nicht mehr am Kampfe teilnehmen konnte, hat ihn immer gekränkt, daß er aber in der Fürsorge für die Kranken seines Spitals und im Truppendienste die letzten Kräfte einsetzte und an Opfermut hinter den Helden des Feldes nicht zurückstand, hat sein Tod bewiesen.“

Nun schläft auch er an der Seite des geliebten Vaters den ewigen Schlaf.

Während der Kriegszeit hat das Haus Kalla schon viel für die Bevölkerung getan, und seit Jahr und Tag leitet persönlich Frau Emilie Kalla, die in ihren Fabriksräumen für die allgemeine Benutzung errichtete Kriegsküche von früh bis abends und hat auch die Firma viel und vieles beigetragen und tut es noch; nicht nur auf diesem Gebiete, sondern auch in der Beistellung und Herbeischaffung von Lebensmitteln und Besserung der durch den Krieg geschaffenen außergewöhnlichen Verhältnisse überhaupt. Da ist es nun in erster Linie der Leiter des ünternehmens, Herr Julius Kalla, der unermüdlich tätig ist und mit eingreift, wo es nur irgend wie gilt, aber auch jedes andere Mitglied des Hauses Kalla.

CInd nun nochmals auf das Unternehmen zurückkommend, sei erwähnt, daß dasselbe in Husnützung der Wasser-, elektrischen und Dampfkraft noch weitere Husdehnung anzunehmen verspricht, und daß sein Bestand auch dem Orte Schmiedeberg selbst, der im Erzgebirge unweit der sächsischen Grenze am Fuße des auf österreichischer Seite liegenden Keilberges und des schon in Sachsen sich befindenden Fichtelberges in langgestreckter Form sich ausbreitet, und seiner Bevölkerung, sei es nun dem Gewerbestand, sei es dessen Professionisten vielfache Förderung angedeihen ließ und läßt und somit zum Hufschwunge Schmiedebergs wesentlich beigetragen hat.

Vor allem aber sind es wohl Post und Eisenbahn, die durch die Kallasche Fischkonserven-Großindustrie ihre Ämter daselbst, ihre Räume und ihr Personal bedeutend vergrößern und verstärken mußten, um das ankommende Rohmaterial und die Versandkolli und das damit in Zusammenhang Stehende bewältigen zu können. Die Station Schmiedeberg ist dadurch zur größten Eilgutstation der Buschtiehrader Eisenbahn geworden. Seit vorigem Jahre besitzt sogar das CInternehmen ein eigenes Postamt „Schmiedeberg(Böhmen)-Fabrik Kalla“.

Bei der am 15. Hugust 1917 in Wien stattgefundenen Gründung des Verbandes der österreichischen Fisch-konserven-Fabriken in Wien wurde Herr Julius Kalla zum Vizepräsidenten gewählt.

Clnd wenn anläßlich des 40 jährigen Bestandes des Geschäftshauses H. Kalla die Gesellschafter mit ganz besonderer Befriedigung Rückschau halten können auf die Entwicklung des ünternehmens, gezeitigt durch die rastlose, zielbewußte Tätigkeit des Gründers und ihr eigenes Hinzutun, so können sie bei der Husschau in die nächste und weitere Zukunft für das weitere Gedeihen desselben keine anderen Grundsätze aufstellen, als im Geiste und Sinne des Gründers fortzuschreiten, zu Nutz und Frommen des Ortes Schmiedeberg, des Vaterlandes und der Menschheit, wie bisher.

Schmiedeberg in Böhmen, im Dezember 1917.